Die Nearshore-Softwareentwicklung gilt als wichtiger Bestandteil des schnell-wachsenden IT-Outsourcing-Marktes. Outsourcing von IT-Dienstleistungen ist inzwischen für viele Unternehmen und Organisationen ein strategischer Ankerpunkt geworden. Hierfür gibt es mehrere Gründe:
Einige Unternehmen und Organisationen schrecken beim Thema Software-Outsourcing zurück. Zu den häufigsten Gründen zählen hierbei:
In diesem Beitrag werden wir näher auf die strategischen Gründe eingehen, warum sich Organisationen für die Nearshore-Softwareentwicklung entscheiden und warum die Bedenken, die gegen Nearshore-Outsourcing sprechen, oftmals objektiv keine größeren Risiken als auch bei internen Mitarbeitern darstellen.
Doch bevor wir tiefer in die Thematik eintauchen, definieren wir vorab, was Nearshore-Outsourcing eigentlich bedeutet.
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Nicht nur IT-Outsourcing-Anbieter, sondern Outsourcing-Unternehmen aller Branchen verwenden häufig Begriffe wie „Onshore“, „Offshore“ oder „Nearshore“. Diese Begriffe beziehen sich auf den geografischen Standort der ausgelagerten Mitarbeiter.
Onshore bedeutet, dass ausgelagerte Mitarbeiter in derselben Region der Kundenorganisation tätig sind. Ein Berater eines lokalen Unternehmens, der in das Kundenbüro kommt, um ein bestimmtes Problem zu lösen oder die Beauftragung einer Marketingagentur aus derselben Stadt wären alles Beispiele für Onshore-Outsourcing.
Offshore-Outsourcing bedeutet dagegen, dass ausgelagerte Softwareentwickler bis hin zu Callcenter-Mitarbeitern im Ausland angesiedelt sind und telefonisch oder online an einem Projekt mitarbeiten. Kostensenkungen sind der Hauptgrund für Offshoring. Hierdurch wird der Begriff oftmals mit Dienstleistungen aus Regionen gleichgesetzt, in denen die Gehälter und sonstigen Gemeinkosten viel niedriger sind als in dem Land, in dem sich die Kundenorganisation befindet.
Nearshore-Outsourcing kann als Unterkategorie von Offshoring eingeordnet werden. Die ausgelagerten Mitarbeiter befinden sich immer noch im Ausland, jedoch in einem Land mit relativer Nähe zur Kundenorganisation. In einem europäischen Kontext bezieht sich Nearshore-Outsourcing auf Entwickler, die hauptsächlich in osteuropäischen Ländern wie der Ukraine, Bulgarien, Rumänien, Polen, Serbien, Weißrussland, etc. ansässig sind.
Nearshoring wird gelegentlich auch für südeuropäische Länder wie Griechenland und Portugal verwendet, in denen die Kosten im Vergleich zu westeuropäischen Volkswirtschaften wie Großbritannien, Deutschland, den Niederlanden und den skandinavischen Ländern immer noch erheblich niedriger sind.
Die Nearshore-Softwareentwicklung bietet viele Vorteile im Vergleich zu festen Mitarbeitern sowie Onshore- und Offshore-Alternativen. Aber natürlich gibt es auch Nachteile, die nicht unerwähnt bleiben sollten. Ob die Vorteile überwiegen, hängt vornehmlich vom Kontext ab.
Wir haben bereits die strategischen Vorteile von Outsourcing gegenüber der internen Softwareentwicklung behandelt. Aber wie genau sieht es mit Onshore vs. Offshore vs. Nearshore aus?
Die folgende Tabelle zeigt die verschiedenen Preisklassen pro Region für IT-Spezialisten mit unterschiedlichen Erfahrungsstufen an. Selbstverständlich gibt es auch hier je nach Firma und Experten Unterschiede; dennoch stellen die Daten unserer Erfahrung nach einen guten Maßstab dar.
Im Vergleich zum Onshore-Outsourcing werden auf globaler Ebene die meisten Services offshore ausgelagert, inklusive Nearshore-Dienstleistungen. Das Gleichgewicht verschiebt sich jedoch im IT-Bereich immer mehr zugunsten Offshore- und vor allem Nearshore-Zielen.
Dieser Trend wird sich nicht nur fortsetzen, sondern beschleunigen. Durch die Covid-19-Pandemie im Jahr 2020 arbeiten ohnehin bereits viele Mitarbeiter im Homeoffice. Dies gilt insbesondere für die IT-Abteilung. Hierdurch hat sich der Unterschied zwischen Onshore- und Offshore-Diensten bereits heutzutage erheblich verringert.
Da zu erwarten ist, dass die Fernarbeit auch in Zukunft weiterhin Bestand haben wird, wird auch der Nearshore-Outsourcing-Sektor weiterhin anwachsen.
Das Diagramm auf der rechten Seite zeigt, dass Kundenorganisationen aus der DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) die Nearshore-Softwareentwicklung in anderen europäischen Ländern, insbesondere Osteuropa, bevorzugen.
Wie am Anfang dieses Eintrags bereits angeschnitten, ist die Nearshore-Softwareentwicklung nicht unbedingt die am besten geeignete oder bevorzugte Option für jedes Unternehmen. Wenn es jedoch um die richtige Balance in puncto Komfort, Produktivität und Kosten geht, entscheiden sich immer mehr Unternehmen für Nearshore anstelle von Inhouse-, Onshore- oder Offshore-Diensten.
Wir haben bereits die Vor- und Nachteile der Nearshore-Entwicklung erläutert, die es in Bezug auf das eigene Unternehmen oder die Anforderungen und Prioritäten eines bestimmten Projekts zu berücksichtigen gilt. Nearshore-Softwareentwicklung ist nicht in jedem Fall die beste Option, kann aber für eine Vielzahl von Fällen die beste Option sein.
Bei der Festeinstellungen besteht immer ein gewisses Risiko, das jedoch durch einen erprobten Prozess erheblich verringert werden kann.
Das Gleiche gilt auch bei der Auswahl eines Outsourcing-Drittanbieters, unabhängig davon, ob sich dieser im In- oder Ausland befindet. Wer sich für einen Nearshore-Outsourcing-Partner entscheiden möchte, sollte hierzu eine Reihe von Faktoren berücksichtigen, darunter fallen unter anderem:
Tech-Stack – Nicht jede Softwareentwicklungsagentur bietet Spezialisten für alle Technologien an oder verfügt über das gleiche Maß an Fachwissen und Erfahrungen. Stellen Sie daher sicher, dass Sie Agenturen kontaktieren, deren Tech-Stack Ihren persönlichen Anforderungen am besten entspricht.
Agenturgröße – Je nach Projekt und Organisation können sich kleine oder größere Agenturen besser dazu eignen, die gewünschten Ergebnisse zu erzielen. Hier kommt es auf die individuellen Umstände und die Passform an.
Kostenniveau – Nearshore-Entwickler sind aller Wahrscheinlichkeit nach erheblich günstiger als interne Mitarbeiter oder Onshore-Alternativen. Es gibt jedoch immer ein Spektrum von günstigen bis hin zu teureren Nearshore-Outsourcern. Das jeweilige Geschäftsziel sowie das Projekt- oder Organisationsbudget kann das Auswahlspektrum bereits im Vorfeld einschränken.
Unternehmenskultur – Eine produktive berufliche Beziehung hängt in der Regel von einer kulturellen Passform und den „Soft Skills“ ab, genauso wie von den „Hard Skills“ bzw. dem technischen Fachwissen des Partners. Nutzen Sie daher die anfänglichen Gespräche, um Fragen zu stellen und ein Gefühl für die kulturelle Passform und die Kommunikationsstandards der jeweiligen Nearshore-Softwareentwicklungspartner zu erhalten.
Um einen detaillierteren Einblick in eine bewährte Methode zur Auswahl eines IT-Outsourcing-Anbieters zu erhalten, haben wir einen speziellen Blog-Beitrag zu diesem Thema vorbereitet.
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