Dieser Blogeintrag kann als eine riesige FAQ-Liste zusammengefasst werden, in der alle wichtigen (und weniger wichtige, dafür aber überaus interessante) Fragen rund um das Thema Nearshore-IT-Outsourcing in der Ukraine beantwortet werden.
Ein kürzliches Ereignis bei K&C hat uns hierzu motiviert: Bei einem Gespräch mit einem schnell wachsenden deutschen Fintech-Unternehmen wurde uns mitgeteilt, dass ein Team von React-Entwicklern benötigt würde, um an neuen Funktionen für die App zu arbeiten. Das Gespräch wurde durch einen Partner von uns in Gang gebracht, der uns weiterempfahl.
Wir dachten eigentlich vorab, dass die Zusammenarbeit durch die Weiterempfehlung bereits in trockenen Tüchern wäre – aber dann kamen wir darauf zu sprechen, für das Projekt mit einem Team in den Örtlichkeiten von K&C Kiew zusammenzuarbeiten. Glücklicherweise beruhten die Bedenken unseres Partners auf falschen Annahmen, die schnell aus dem Weg geräumt werden konnten. Zu diesen Annahmen über die Ukraine zählten:
Natürlich trifft keines dieser Bedenken für die Ukraine als Nearshore-IT-Outsourcing-Ziel zu, sodass die anfänglichen Sorgen schnell ausgeräumt werden konnten.
Selbst inmitten der Corona-Krise gibt es 15 Flüge pro Tag zwischen verschiedenen deutschen Flughäfen und Kiew. Es gibt sogar mehrere Flüge in andere ukrainische Städte wie Lwiw, Odessa und Dnipro, einschließlich einiger Direktflüge.
Direktflüge zwischen Berlin und Kiew dauern etwas mehr als 2 Stunden, Flugrouten zwischen deutschen und ukrainischen Flughäfen dauern in der Regel nicht länger als 3 Stunden.
Deutsche Bürger brauchen zudem KEIN Visum, um in die Ukraine einzureisen, entweder als Tourist oder geschäftlich. Ukrainische Bürger brauchen ebenfalls kein Visum, um Deutschland oder die Schengen-Staaten zu besuchen. Ein Assoziierungsabkommen, das bereits im Jahre 2017 mit der EU abgeschlossen wurde, ermöglicht den Visa-freien Aufenthalt ukrainischer Bürger in Deutschland bis zu 90 Tagen innerhalb eines Zeitraumes von 180 Tagen. Nearshore-Teams in der Ukraine können somit Unternehmen in Deutschland problemlos und zu jeder Zeit besuchen.
Und natürlich hat die Ukraine eine Vielzahl von IT-Talenten zu bieten. Wie auch der Rest des ehemaligen Ostblocks ist die Ukraine ebenfalls von einer Tradition geprägt, in der Mathematik eine überaus große Rolle spielt. Dies hat sich als großartiger Bildungsvorteil für die neue Generation von Softwareentwicklern und anderen IT-Spezialisten herausgestellt.
Quelle: Statista
Die Ukraine ist tatsächlich auf Platz 2 nach Polen, wenn es um die Anzahl der Softwareentwickler außerhalb der großen, entwickelten Volkswirtschaften Westeuropas geht. Zudem ist davon auszugehen, dass es Zehntausende (wenn nicht gar Hunderttausende) von ukrainischen IT-Spezialisten gibt, die durch ihre Arbeitsstelle ausgewandert sind und daher in den Statistiken anderer Länder auftauchen.
Mit unserem K&C Tech Talent Center in Kiew können wir aus dem Nähkästchen plaudern: Wir sind stolz darauf, engagierte, talentierte und professionelle Softwareentwickler, QAs, DevOps-Architekten und weitere tolle Mitarbeiter zu haben, die eine Reihe von Aufgabenfeldern abdecken.
Genau aus diesen Gründen bevorzugen wir die Ukraine als Nearshore-IT-Outsourcing-Ziel. Und obwohl es unterschiedliche Gründe geben mag, die für oder gegen ein bestimmtes Nearshore-Ziel sprechen, sollten diese doch immer faktisch belegt sein, und nicht nur aus Annahmen resultieren.
Hoffentlich werden die folgenden FAQs dabei helfen, der Ukraine als IT-Outsourcing-Ziel die nötige Aufmerksamkeit zu schenken, die der IT-Standort verdient hat.
Unsere FAQs werden der Bequemlichkeit halber in folgende Kategorien unterteilt:
Alles Weitere im Folgenden.
41,6 Millionen
603.628 km2 (größtes Land nach Landmasse in Kontinentaleuropa)
Russland, Weißrussland, Polen, Slowakei, Ungarn, Rumänien & Moldawien
Die Zeitzone der Ukraine ist die East European Standard Time, welche eine Stunde der Central European Time und zwei Stunden Großbritannien voraus ist. Die Central European Time umfasst alle westeuropäischen Länder außer Finnland und Griechenland, die ebenfalls in der ukrainischen Zeitzone liegen. Dies macht die Ukraine perfekt für die Koordinierung der Arbeitszeiten mit Kollegen in Mittel- und Westeuropa.
Kiew (Hauptstadt), 2,6 Millionen; Kharkiv, 1,47 Millionen; Odessa, 1 Million; Dnipro, 1 Million; Donezk, 913.000; Zaporizhzhia, 739.000; Lwiw, 725.000.
77,8% Ukrainer, 17,3% Russen, 4,9% andere / nicht spezifiziert
87,3% christlich (65,4% orthodoxe Christen), 11% nicht gläubig (Atheist oder gleichgültig) und 0,8% Sonstige.
Die Ukraine ist eine Republik mit einem semipräsidentiellen Regierungssystem und separaten gesetzgebenden, exekutiven und judikativen Organen.
Die Sprache ist ein interessantes und gelegentlich auch ein kontroverses Thema in der Ukraine. Laut offizielle Statistiken der ukrainischen Volkszählung 2001 liegt der Anteil der ukrainischen Muttersprachler bei 67,5%. Darauf folgt Russisch als Muttersprache mit 29,6% sowie eine kleinere Anzahl an Muttersprachen wie die krimtatarische Sprache, Bulgarisch und Moldauisch sprechen.
Jedoch zeigen jüngere Umfragen und Forschungsergebnisse ein anderes Bild, das besser mit unseren eigenen Erfahrungen übereinstimmt. Eine interessante Studie zur ethnolinguistischen Zusammensetzung der Ukraine kam zum folgenden Ergebnis:
(1) Ukrainischsprachige Ukrainer = 40-45% der Bevölkerung.
(2) Russischsprachige Ukrainer = 30-34% der Bevölkerung.
(3) Russischsprachige Russen = 20- 21% der Bevölkerung.
(4) Andere Sprachen = 3% der Bevölkerung.
In K&Cs Büro in Kiew wird vornehmlich Russisch untereinander gesprochen, da dies die Muttersprache der meisten Mitarbeiter ist (unsere offizielle Arbeitssprache ist dagegen Englisch). Auch die ukrainischen Muttersprachler sprechen fließend Russisch.
In Lwiw, einer Stadt von rund 730.000 Einwohnern im Westen des Landes und ein weiteres beliebtes IT-Outsourcing-Ziel, sind die Verhältnisse umgekehrt. Die vorherrschende Muttersprache ist Ukrainisch, selbst wenn die meisten auch hier gut Russisch sprechen.
Generell lässt sich sagen, dass Ukrainisch vor allem im Westen des Landes gesprochen wird, während Russisch die anderen Teile dominiert.
Quelle: Soweit nichts anderes angegeben wurde, beziehen wir uns in diesem Abschnitt auf Informationen von Wikipedia.
Die Corona-Krise hat letztes Jahr den Trend der Fernarbeit nochmals beschleunigt und echte Meetings zwischen Softwareentwicklern und anderen IT-Mitarbeitern komplett verhindert, ganz unabhängig vom jeweiligen Standort. Mitarbeitern in derselben Stadt ging es genauso wie grenzübergreifenden Teams.
Unter normalen Bedingungen wird jedoch oft bevorzugt, dass es zumindest ein wenig Kontakt zwischen Nearshore-Spezialisten sowie Kollegen und Projektmanagern der Partnerorganisation gibt. Die Ukraine befindet sich in günstiger Lage und ist nur einen kurzen Flug von den wichtigsten mitteleuropäischen Städten entfernt.
Es gibt natürlich je nach Standort Unterschiede, wie lang genau die Reise dauert; 2-3 Stunden sind jedoch in der Regel eine gute Richtlinie für Direktflüge. Einige Beispiele für Flugzeiten in der Ukraine sind:
München – Kiew: 2 St. 25 Min bis 2 St. 40 Min
Frankfurt – Kiew: 2 St. 25 Min bis 2 St. 40 Min
Berlin – Odessa: 2 St. 20 Min bis 2 St. 50 Min
Amsterdam – Kiew: 2 St. 45 Min bis 2 St. 50 Min
London – Kiew: 3 St. 15 Min bis 3 St. 30 Min
Quelle: Skyscanner
Flugkosten können natürlich variieren, aber ein Hin- und Rückflug-Ticket, was 2-4 Wochen im Voraus gebucht wurde, sollte irgendwo zwischen 150€ bis 350€ kosten.
Die Ukraine ist nicht Teil der Europäischen Union, hat jedoch ein Assoziierungsabkommen unterzeichnet. Den ukrainischen Bürgern wurde somit im Jahre 2017 eine visafreie Einreise in die Schengen-Staaten von bis zu 90 Tagen innerhalb eines Zeitraums von 180 Tagen gewährt. Das wird sich Ende 2022 ändern, wenn ETIAS, ein neues Autorisierungssystem, in Kraft treten wird. Zu diesem Zeitpunkt können alle Visa-befreiteten Drittstaatsangehörigen (einschließlich der ukrainischen Reisepassinhaber), die in eines der ETIAS-Länder reisen möchten, einen Visa Waiver anfordern.
Staatsangehörige Großbritanniens können die Ukraine ohne ein Visum bis zu 90 Tage in einem Zeitraum von 180 Tagen besuchen. Die Ukraine hat bestätigt, dass diese Politik bis zum 30. Januar 2022 auch weiterhin für britische Bürger gelten wird. Als Teil des Schengen-Gebiets benötigen Schweizer auch kein Visum, um in die Ukraine für 90 Tage innerhalb eines Zeitraums von 180 Tagen zu reisen.
Ukrainische Passhalter können die EU-, EWR- und Schengen-Region (einschließlich der Schweiz) für 90 Tage in einem beliebigen Zeitraum von 180 Tagen ohne Visum besuchen. Das bedeutet, dass ukrainische Nearshore-Entwickler und IT-Spezialisten bei einem Projekt jederzeit vor Ort sein können.
Großbritannien bildet jedoch hier eine Ausnahme. Ukrainische Staatsangehörige brauchen ein Visum, einschließlich Geschäftsreisen, jedoch ist die Ausstellung relativ einfach: Konsulatsgebühren für ein Multiple-Entry-Besucher-Visum sind bereits ab 110€ für 6 Monate erhältlich.
Die digitale Wirtschaft der Ukraine – FAQs
Neben Polen ist die Ukraine Europas größter Exporteur von Softwareentwicklern und anderen Tech-Talenten. Durch die wachsende Wirtschaft und die vergleichsweise hohen Gehälter von ukrainischen Softwareentwicklern zieht die IT-Branche viele junge Talente an und sorgt für Umschulungen aus anderen Branchen.
Die Regierung nutzt diese Chance und fördert aktiv den Nachwuchs. Im Jahre 2020 wurde beispielsweise der IT Creative Fund eingeführt, um folgende Bereiche zu finanzieren:
Diese Kombination aus staatlicher Unterstützung und wirtschaftlichem Motor hat zu qualifizierten Fachkräften in der IT-Branche geführt, die jährlich um 25.000 bis 30.000 neue Mitarbeiter anwächst.
Wie der Rest der Welt auch hat die Ukraine ein Defizit in puncto IT-Spezialisten. Dieser Fachkräftemangel ist jedoch weniger ausgeprägt als in den meisten anderen Teilen der Welt, was Tausende von großen, internationalen IT-Unternehmen anlockt. Die gezielte Nachwuchsförderung bedeutet, dass die Ukraine für IT-Spezialisten weiterhin als eine der besten Alternativen im Vergleich zu anderen Standorten gilt.
Im Jahre 2020 hatten die IT-Exporte der Ukraine einen Wert von 5,4 Milliarden US-Dollar. Den größten Beitrag leistete der IT-Outsourcing-Sektor. Prognosen zufolge wird der Wert im Jahre 2025 auf 8,4 Milliarden US-Dollar ansteigen.
Quelle: Evolve Consultants
Ab 2020 arbeiteten rund 220.000 Spezialisten in der Ukraine, wovon eine Mehrheit von internationalen Unternehmen eingestellt wird. Derzeit treten jährlich zwischen 25.000 und 30.0000 neue Mitarbeiter als frische Absolventen oder umgeschulte Fachkräfte in die Branche ein.
Prognosen zufolge wird sich die Anzahl an IT-Firmen bis zum Jahre 2025 verdoppeln, was vor allem der hohen Anzahl an Tech-Talenten und den derzeitigen wirtschaftlichen Entwicklungen geschuldet ist.
Im Jahre 2021 ist die Ukraine immer noch ein Exporteur von Technologiedienstleistungen, aber noch kein Innovationszentrum. Innovation ist eng an Kapitalinvestitionen gebunden und weiterhin in entwickelten Volkswirtschaften wie den USA, Großbritannien, Deutschland, den Niederlanden, Norwegen, Schweden, Dänemark, den Niederlanden, Norwegen, Schweden, Dänemark und der Schweiz sowie den asiatischen Volkswirtschaften China, Japan und Singapur konzentriert.
Die Ukraine schafft es dennoch auf Platz 45 des Global Innovation Index 2020. Was aber noch eindrucksvoller ist, ist die Tatsache, dass die Ukraine von 29 Volkswirtschaften in der unteren bis mittleren Einkommensgruppe den zweiten Platz im Bereich Innovation belegt.
Wir werden hoffentlich bald mehr lokale ukrainische Tech-Unternehmen sehen, die sich in den nächsten Jahren weiter etablieren werden. Der technische Talent-Pool des Landes deutet darauf hin, dass mehr Risikokapital ins Land fließen wird. Die Ukraine ist bereits heute ein ausgezeichnetes Nearshore-Outsourcing-Ziel.
Eine funktionierende digitale Wirtschaft ist natürlich von der digitalen Infrastruktur abhängig. Die Ukraine hat möglicherweise nicht die gleiche Versorgungsinfrastruktur, wie man sie von entwickelten Volkswirtschaften kennt. Aber genau wie viele andere osteuropäische Staaten auch, ist die Internet-Geschwindigkeit sehr gut – oftmals sogar besser als die von entwickelten Volkswirtschaften.
Der Internetmarkt der Ukraine ist dezentral aufgebaut: Im Jahre 2019 gab es bis zu 1500 Anbieter – viele hiervon lokal und regional. Der hohe Wettbewerb als Folge der schwachen Regulierungen bedeutet zudem, dass die Internetkosten zu den niedrigsten der Welt zählen.
Internet-Geschwindigkeiten variieren, da einige lokale Anbieter, insbesondere in kleineren Regionen, immer noch langsamere Kupferdrahtkabel verwenden. In Großstädten ist der Wettbewerb höher, sodass hier die Anbieter in Glasfaser-Infrastrukturen investieren.
Mobile Internetverbindungen sind dagegen schwächer; 4G wurde erst im Jahre 2018 eingeführt. Durchschnittliche Downloadgeschwindigkeiten im ganzen Land liegen für Breitbandanschlüsse bei 64,33 Mbps, im Vergleich zu 25,85 Mbps für mobile Leitungen.
Source: Statista
Durchschnittliche Internetgeschwindigkeiten spielen jedoch für Unternehmen, die mit IT-Spezialisten im Land arbeiten, keine Rolle. In den Großstädten der Ukraine, in denen sich fast alle IT-Unternehmen befinden, gibt es Downloadgeschwindigkeiten von bis zu 1 Gbps selbst bei regulären inländischen Verbindungen. Spezialisierte Angebote für Unternehmen können noch schnellere Geschwindigkeiten bringen.
Die Ukraine wird oftmals mit Oligarchen und Korruption in Verbindung gebracht. Auch wenn es natürlich naiv wäre, die Wirtschaft des Landes sowie die Institutionen, Politik, Justiz und andere staatliche Organe mit denen von entwickelten Volkswirtschaften zu vergleichen, gibt es auch hier Vor- und Nachteile.
Wenn alles perfekt entwickelt wäre, dann wäre die Ukraine nicht das attraktive Nearshore-Outsourcing-Ziel, das sie heute ist. Entwicklungsländer haben häufig attraktive Steuerregime für Unternehmen, um Investitionen und Konzerne zu gewinnen. Die Einkommensteuer ist in der Regel niedriger im Vergleich zu den großen, entwickelten Volkswirtschaften.
Steuervorteile sind neben IT-Spezialisten ein weiterer wichtiger Grund, warum die Ukraine ein so attraktives IT-Outsourcing-Ziel darstellt. Hierdurch sind die Bruttogehaltskosten für Unternehmen weitaus attraktiver im Vergleich zu anderen Märkten.
Wir unterhalten ebenfalls ein Büro in Krakau, Polen, in dem die Bruttolöhne der IT-Spezialisten ein wenig höher im Vergleich zur Ukraine liegen. Der Nettolohn ist jedoch durch die Steuern niedriger.
Im Folgenden einige FAQs rund um Gehaltskosten, Steuern und Gemeinkosten in der Ukraine.
Wie überall treibt auch in der Ukraine die hohe Nachfrage nach Softwareentwicklern und anderen IT-Spezialisten die Gehälter in die Höhe. Der Trend in Richtung Remote-Arbeit verringert zudem die Kluft zwischen den IT-Gehältern in den entwickelten und weniger entwickelten Volkswirtschaften.
Als Unternehmen, das ständig neue Softwareentwickler, DevOps-Experten und andere IT-Spezialisten einstellt, haben wir diese Beschleunigung in den letzten Monaten selbst miterlebt. Trotz des Wachstums der IT-Gehälter, insbesondere in Kiew, sind diese immer noch gering im Vergleich zu westeuropäischen Märkten wie Deutschland.
Die Tage, in denen Nearshore-Spezialisten Gehälter bis zu dreimal weniger als in Westeuropa bei vergleichbarem Arbeitsniveau verlangten, sind längst vorbei. Dennoch sind die Hälfte der Gehaltskosten im Vergleich zu Westeuropa durchaus erzielbar. Durch die hohen IT-Gehälter hierzulande kann dieser Unterschied einen gewaltigen Einfluss auf das Budget eines Unternehmensprojektes und selbst auf kleinere Entwicklungsprojekte haben.
Die folgenden Daten basieren auf unseren eigenen Rekrutierungserfahrungen bei K&C, was diese Zahlen aus unserer Sicht noch verlässlicher macht. Unser Recruitment-Team stellt unentwegt neue Softwareentwickler, DevOps, QA und andere Spezialisten für unser Büro in Kiew ein.
Gehaltseinsparungen sind ein Vorteil für die Zusammenarbeit mit Nearshore-IT-Spezialisten aus der Ukraine, aber kürzere Rekrutierungsprozesse können genauso wichtig sein, vor allem dann, wenn wichtige Fristen eingehalten werden müssen. Einer Glassdoor-Studie aus dem Jahre 2015 zufolge dauert der Prozess 35 Tage.
Diese Zahl findet sich oft wieder und mag im Jahre 2015 auch richtig gewesen sein. Die Studie gehört mit 350.000 Interviews in über 6 Ländern zu den ernsthafteren Untersuchungen. Aber jeder, der im Jahr 2021 regelmäßig Softwareentwickler einstellt, egal ob Westeuropa und vermutlich auch in den USA, wird sich bewusst sein, dass diese Zahl gelinde gesagt äußerst optimistisch ist.
IT-Spezialisten, von denen die meisten im Beruf stehen, müssen mindestens einen Monat warten, bis die Kündigungsfrist abgelaufen ist. Wenn es darum geht, IT-Projekte fristgerecht zu liefern, ist es weniger wichtig, wann eine Einstellung vereinbart wird, sondern wann die Person tatsächlich anfangen kann.
Für das Jahr 2021 sind 2 bis 3 Monate nicht ungewöhnlich für IT-Spezialisten – angefangen von der Suche bis zum Onboarding.
In der Ukraine beträgt der typische Einstellungszyklus dagegen 1 bis 2 Monate. IT-Outsourcing-Unternehmen können diese Zeitspanne häufig weiter reduzieren, wenn sie geeignete Spezialisten in der Warteschleife haben. In diesem Fall können Positionen innerhalb von 1 bis 2 Wochen besetzt werden.
IT-Outsourcer haben in der Regel interne Personalvermittler, was den Rekrutierungsprozess nochmal effizienter im Vergleich zu anderen Unternehmen gestaltet.
In der Ukraine ansässige Personen zahlen einen pauschalen Steuerbeitrag von 18%. Der Satz gilt für alle Einkünfte aus Festanstellungen, Zivilverträgen und anderen Einkommensquellen wie Investitionen und im Ausland verdienten Geldern.
Einige Steuervergünstigungen und -abzüge können aufgrund persönlicher Umstände geltend gemacht werden. Derzeit wird auch eine zusätzliche „Militärsteuer“ erhoben.
Insgesamt würde demnach ein Bruttojahresgehalt von 60.000€ einen Nettoverdienst von 48.300€ bedeuten. Für diese Beispiele verwenden wir €, um einen bequemen Vergleich mit anderen europäischen Ländern zu ermöglichen. USD ist jedoch die Standardwährung für Gehaltsverhandlungen. In Verträgen werden Beträge in der ukrainischen Hrywnja normalerweise auch an einen USD-Wert gebunden, um Inflation vorzubeugen.
Quelle: iCalculator
Im Gegensatz dazu würde das gleiche Bruttogehalt in Deutschland bei einer allein lebenden Person ohne Kinder, die keine Kirchensteuer und nur in die gesetzliche Krankenversicherung einzahlt, zu einem Nettoverdienst von nur 36.573€ führen – basierend auf dem Online-Rechner von SteuerGo.
Selbst in Polen bedeutet ein Bruttogehalt von 60.000€ ein Nettoeinkommen von 43.709€, was immer noch 5.000€ weniger im Vergleich zur Ukraine ist.
Das Ergebnis des schlanken Steuersystems der Ukraine ist, dass zwischen Brutto- und Nettogehältern eine viel geringere Kluft besteht im Vergleich zu den meisten anderen europäischen Ländern. Das macht die Fachkräfte in der Ukraine letztendlich günstiger.
Unternehmen, die in der Ukraine Vollzeitbeschäftigte einstellen, unterliegen einem „einheitlichen Sozialbeitrag“ von 22%, der anhand des Bruttogehalts berechnet wird. Dies bedeutet, dass ein jährliches Bruttogehalt von 60.000€ den Arbeitgeber zusätzlich 13.200€ kosten würde.
In Deutschland würde die geringstmögliche Steuerbelastung für das Unternehmen (Arbeitnehmer ist ledig, hat keine Kinder und zahlt gesetzliche Kranken- und andere Pflichtversicherungen) bei gleichem Gehalt rund 14.500€ betragen.
Der Standardsatz der Körperschaftsteuer in der Ukraine beträgt 18%. Sie müssen sich jedoch nur darum kümmern, wenn Sie im Land Einnahmen erzielen oder direkt von einer ukrainischen juristischen Person abrechnen. Wenn Sie IT-Funktionen in die Ukraine auslagern, haben Sie möglicherweise nur Ausgaben im Land bzw. keinen steuerpflichtigen Gewinn.
Hiermit haben wir alle gängigen FAQs zum Thema IT-Outsourcing in der Ukraine behandelt (falls Sie der Meinung sind, dass etwas Wichtiges fehlt, nehmen Sie bitte mit uns Kontakt auf, sodass wir diese Daten ergänzen können). Zum Schluss möchten wir es uns dennoch nicht nehmen lassen und ein paar weitere interessante Fakten über das Land hinzufügen, mit denen man zumindest Kollegen und Freunde bei einem Kaffee, Bier und natürlich auch bei einem Glas Wodka beeindrucken kann. 😊
Das größte von einer Sandwüste bedeckte Gebiet Kontinentaleuropas sind die Oleshky Sands im Süden der Ukraine, etwa 30 km vom Schwarzmeerhafen Cherson entfernt. Das Gebiet wird als Nationalpark geschützt.
Obwohl die Ukraine hierzulande nicht als Skiurlaubsziel bekannt ist, gibt es dennoch über 51 Skigebiete in den reichhaltigen Bergregionen des Landes. Die größten sind in den Karpaten im Südwesten des Landes zu finden. Es gibt aber auch kleine Ferienorte in der Region Dnipropetrowsk (Lavina), in Tscherkassy (Vodyaniki), in Donezk (Alaska Center und Swjatohirsk), in der Region Poltawa (Korchak, Skipens und Sorochin Yar) sowie in der Nähe von Kiew (Protasov Yar und Wyschgora) und in Charkiw.
Die Khreshchatyk Street in Kiew ist berühmt für ihre Kastanienbaumgassen und Gebäude, die nach dem Zweiten Weltkrieg im „Empire-Stil“ nachgebaut wurden, sowie für die teuren Geschäfte und Cafés. Sie ist zudem auch eine der größten Hauptstraßen der Welt. Sie ist zwar nur 1,2 Kilometer lang, dafür aber bis zu 100 Meter breit.
In der Ukraine befinden sich insgesamt 7 UNESCO-Welterbestätten, darunter die majestätische Kathedrale Saint-Sophia in Kiew, die antike Stadt Chersones und die urzeitlichen Buchenwälder der Karpaten.
Laut Weltgesundheitsorganisation ist der Alkoholkonsum in der Ukraine im weltweiten Vergleich auf Platz 6: Pro Kopf werden jedes Jahr 13,9 Liter konsumiert. Während die meisten Menschen die Ukraine mit Wodka in Verbindung bringen, ist jedoch Horilka das Nationalgetränk. In Anspielung darauf, dass das Getränk mit Chili-Pfeffer gewürzt wird, lässt sich Horilka mit „brennendes Wasser“ übersetzen.
Mit einer Tiefe von 105,5 Metern liegt die U-Bahnstation Arsenalna in Kiew weiter unter der Erde als jede andere U-Bahnstation auf der Welt.
Wer wirklich authentische, ukrainische Küche probieren möchte, sollte nicht das Kiewer Kotelett bestellen – hierbei handelt es sich nämlich nicht um ein traditionelles Gericht, wie beispielsweise beim Wiener Schnitzel.
Tatsächlich hat das Kiewer Kotelett überhaupt nichts mit Kiew zu tun. Es wird angenommen, dass die Ursprünge bis nach Frankreich zurückreichen. Das Rezept wurde im 19. Jahrhundert von russischen Aristokraten in den Osten importiert.